Japanwetter

Von schwülheiß bis kalt-gemäßigt

Japan überspannt mit seiner Landfläche in einem langen, schmalen Bogen immerhin 25 Breitengrade. Es ist also nicht verwunderlich, dass das Klima in Japan von Nord nach Süd recht stark variiert. Im Norden (Hokkaido) lässt sich das Klima als kalt-gemäßigt bezeichnen, während es im Süden eher in den subtropischen Bereich einzuordnen ist.

 

Klima in Japan am Beispiel Tokyo:

In unserem Klimadiagramm sehen Sie die Durchschnittswerte für Tokyo in Bezug auf Sonnenstunden, Regentage, Tagestemperatur und Nachttemperatur:

Tokyo liegt in der gemäßigten Klimazone

Man kann daher mit verhältnismäßig mildem, angenehmem Klima rechnen. Im Frühling ist es ein ganzes Stück wärmer als in Deutschland, warme Kleidung muss nicht unbedingt sein. Der Sommer ist hier heiß-feucht, der Winter sonnig und trocken. Im Juni / Juli prägt die Regenzeit mit hoher Luftfeuchtigkeit das Klima. Im herbstlichen Tokyo ist es bedeutend angenehmer als in derselben Zeit in Mitteldeutschland; es ist durchaus möglich, zur leichter Kleidung zu greifen, während man z.B. im deutschen Oktober oft schon Handschuhe tragen muss.

Die Jahreszeiten für Japanreisende
  • FRÜHLING:

Zu Beginn noch recht kühl, wird es schnell wärmer als zeitgleich in Deutschland, so dass man schon früher zu leichtere Bekleidung greifen kann, als das in Deutschland der Fall wäre. Die Nächte sind noch eher kühl, der Temperaturuntschied zwischen Tag und Nacht ist noch groß.
Als Urlaubszeit eignet sich der japanische Frühling ausgezeichnet, da von der feuchtwarmen Sommerhitze noch nichts zu spüren ist und die Regenfälle sich noch sehr in Grenzen halten.

Ein Muss für Frühlingsreisende ist natürlich die Kirschblüte, die von Mitte März (Südjapan) bis Anfang Mai (Nordjapan) blüht. So bald die Kirschblüte die Region erreicht, werden Vorbereitungen für die vielen Kirschblütenfeste getroffen, die für die japanischen Firmen Anlass genug sind, eine kleine Auszeit vom Arbeitsalltag zu nehmen und die Kirschblüte in ihrer Pracht zu bewundern. Große Menschenmengen setzen sich dann in Bewegung, um einen der favorisierten Plätze unter Kirschbäumen zu ergattern und fröhlich zu feiern, zu singen und sogar zu tanzen. Die optimale Gelegenheit für Reisende, Japaner hautnah und ohne große Umschweife kennenzulernen!

  • SOMMER:

Gegen Ende Juni / Anfang Juli geht vor allem im Süden Japans der größte Teil des Jahresniederschlages in Form von Monsun-Regen nieder. Die Tage sind im Juni am längsten, jedoch wird es im Schnitt früher dunkel als in Deutschland.
Nach der Regenzeit steigt im Juli und August die Tagestemperatur z.T. bis auf über 35 Grad (Nacht: nur wenig kühler). Gleichzeitig entsteht eine schwüle Hitze durch die hohe Luftfeuchtigkeit mit z.T. mehr als 80%. Im Haus ist jetzt gutes Lüften angesagt, um der Schimmelbildung den Kampf anzusagen (zum Entfeuchten gibt es spezielle, sehr nützliche Entfeuchtungsmittel).
In Hokkaido im Norden Japans bemerkt man übrigens vom feucht-schwülen Klima nicht allzu viel; eine Ausweichmöglichkeit im Sommer, für Nicht-Japaner ebenso wie für Japaner.

Der Sommer mag nicht unbedingt für Jeden die optimale Reisezeit für Japan sein. Dennoch finden in dieser Zeit viele traditionelle Feste und Umzüge statt. Daher ist trotz des etwas anstrengenden Klimas diese Zeit für Unternehmunsglustige auf jeden Fall zu empfehlen.

  • HERBST:

Vom Frühsommer bis in den September / Oktober hinein erreichen Japan vor allem zum Süden hin zum Teil sehr heftige Taifune, die beizeiten von Wirbelstürmen begleitet sind. Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h sind dabei keine Seltenheit.
Im Anschluss an die Taifunzeit wird das Klima wieder ruhiger und stabiler. Der Herbst ist dann geprägt von angenehm mildem, sonnigem Wetter - eine sehr angenehme Zeit für Japanreisende!

Der Touristenstrom ist weniger ausgeprägt als im Frühling, so können Sie die Sehenswürdigkeiten in aller Ruhe bereisen.
Besonders schön anzusehen sind übrigens auch die herbstbelaubten Wälder, aus denen die rot belaubten Ahornbäume herausleuchten.

  • WINTER:

- Im Norden zuverlässig viel Schnee, teilweise hohe Schneeverwehungen.
- An der Pazifikküste (Tokyo, Kyoto, Osaka) kühler, trockener Westwind bei eher mildem und trockenem Sonnenwetter. Nur gelegentlich Schnee.
- Im Süden (Kyushu) ist Winterkleidung so gut wie überflüssig und Schnee fast ein Fremdwort.
Die japanischen Alpen (Honshu) dürfen sich ebenso wie die Berge in Hokkaido zu den schneereichsten Regionen der Welt zählen; hier sind die Wintersportvoraussetzungen optimal. In Mitteljapan ist das wenige Flachland nur mäßig bis wenig von Schnee geprägt, in etwa vergleichbar mit Deutschland.
Der Süden dagegen ist etwas für Diejenigen, die dem grauen Winter in Deutschland entfliehen möchten. Genießen Sie Sonnenwetter, blauen Himmel und die vergleichsweise milden Temperaturen!

Achtung: je weiter südlich man sich in Japan befindet, desto schlechter sind die Häuser isoliert bzw. beheizt. Fazit: machen Sie sich auf kalte Füße gefasst, wenn Sie nicht unbedingt die Klimaanlage als kostspielige Heizung missbrauchen möchten. Unser Tipp: vorher schön lange im heißen Bad aufwärmen und dann schnell unter die Decke - das hält eine Weile!
Unser Tipp: Feiern Sie das japanisch Neujahr in einer Gastfamilie. So gewinnen Sie Einblick in eines der wichtigsten, japanischen Feste und kommen darüber hinaus auch in den Genuss von köstlich zubereiteten Leckerbissen.

Text + Bilder: V.Nagata

Kommentare powered by CComment